Im Zentrum der Veranstaltung stand ein eindrucksvoller Bericht des gleich unter zwei Regimen im Iran zum Tode verurteilten Journalisten und Buchautors Houshang Asadi. Das heute im Pariser Exil lebende Opfer der iranischen Willkürjustiz schrieb u.a. das Buch "Lettres to my torturer".
Über 120 Gäste - darunter viele Schüler - nutzten die Gelegenheit, sich mit dem bedrückenden Thema auseinander zu setzen und mit Houshang Asadi und dem Bundestagsabeordneten Dr. Stefan Heck über Menschenrechte, Folter, Todessstrafe und Haftbedingungen zu diskutieren. Die Moderation der Veranstaltung lag in den Händen von Birgit Heimrich, Lokalredakteurin der Hinterländer Anzeigers.
Aus der Einladung zu der Veranstaltung:
Das Grundgesetz als verbindliches Prinzip
Krieg, Terror und massenhafte Flucht und Vertreibung in der Welt rufen uns Deutschen derzeit ins Bewusstsein, dass Verfolgung, Folter und Todesstrafe im Willkürstaat der Nationalsozialisten, aber auch bis zum Fall der Mauer in der DDR, zur Tagesordnung gehörten. Mit der aktuellen Flüchtlingswelle werden wir daran erinnert, dass Frieden und Freiheit in einem Staat keine Selbstverständlichkeit sind. Hinter Jahrzehnten Frieden in Deutschland steht ein Grundgesetz, das die Menschenwürde, die Freiheit des Einzelnen und den Schutz vor staatlicher Verfolgung garantiert. Wir erfahren, dass das, was für uns selbstverständlich Deutschland ausmacht, nur deshalb funktioniert, weil unsere Verfassung als verbindliches Prinzip über jeder Ideologie und Religion steht. Und weil sie von jedem erwartet, sich an die Spielregeln für das Miteinander zu halten und unsere Verfassung zu leben – egal wie lange man bereits in unserem Land ist.
Menschenrechte sind universell gültig
Dieses Grundgesetz zu leben, es durchzusetzen und zu verteidigen, setzt Ehrlichkeit und Klarheit voraus – mit sich selbst und anderen. Dazu gehört, dass Grund- und Menschenrechte nur komplett, universell und ausnahmslos für jeden gelten. Genauso verlangt unsere Verfassung aber von jedem Besonnenheit und Klugheit, Respekt, Reflektiertheit und Verantwortung für dasjenige, was hinter ihrem Schutz steht. Sie fordert beständigen Einsatz für Menschenrechte, die als wichtigste gemeinsame Idee der Menschheit keine Grenzen kennen und für das friedliche Leben der Völker überlebenswichtig sind. Warum aber ist das nicht überall selbstverständlich?
Todesstrafe und Menschenrechte
Der Bundestagsabgeordnete Stefan Heck referierte über „Todesstrafe und Menschenrechte“. Heck erläuterte, welche Staaten überhaupt Menschen zum Tode verurteilen und die Todesstrafe dann auch vollstrecken. Darüber hinaus erklärte er, mit welchen Mitteln sich der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung in diesen Ländern für die Abschaffung der Todesstrafe und für die Menschenrechte einsetzen.
Die tägliche Aussicht, zu sterben
Nachdem Heck die theoretischen Grundlagen für den weiteren Abend gelegt hatte, sprach Houshang Asadi über sein Leben in Unfreiheit in seinem Heimatland Iran. Wie fühlt es sich an, als normaler Bürger und Journalist für seine Meinung und berufliche Arbeit zum Tode verurteilt, ins Gefängnis geworfen und dort jahrelang gefoltert zu werden – mit der täglichen Aussicht, dort zu sterben? Asadi, der Folter am eigenen Leib erfahren musste, antwortete auf diese Fragen und hinterließ hierbei einen bleibenden Eindruck bei den Zuhörern.
Diskussion
Anschließend fand eine von der Journalistin Birgit Heimrich moderierte Diskussionsrunde statt, in der das Publikum die Möglichkeit hatte, Heck und Asadi Fragen zu stellen. Es entwickelte sich ein lebhafter und spannender Austausch.
Siehe auch auf der Seite der IGFM:
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